Sauerkirschlikör von Stauffenberg

Die schwäbische Edelbrennerei hatte mich kürzlich schon mit ihrem aged Gin überzeugt. Nun kommt ein ausgesprochen leckerer Likör, der alkoholisch auf der Basis eines Sauerkirschenbrandes von 2015 steht. Dazu kommt die Fruchtigkeit frischer Kirschen, was hier sowohl Süße als auch Säure zufügt und in der Kombination den Likör zu einem ausgesprochen spannenden Getränk macht. Besonders ist hieran, dass sonst bei Likör meist billiger, möglichst geschmacksneutraler Alkohol verwendet wird, hier jedoch der feine Sauerkirschenbrand noch eine zusätzliche Komponente zum Geschmack beisteuert. Damit bekommt man eine außergewöhnliche Spirituose, die auch Menschen überzeugen wird, die sonst keinen Likör trinken. Das hat natürlich seinen Preis, der sich aber meines Erachtens durchaus lohnt, wenn man mal was Außergewöhnliches trinken will.

Der Sauerkirschlikör von Stauffenberg kostet in der 0,35l Flasche 40 Euro, weitere Infos und Bestellmöglichkeiten unter www.stauffenberg-edelbrand.de

Old Judge Falernum

Es gibt einen immer etwas vernachlässigten Likör, der dennoch für einige Tiki Cocktails wie den Royal Bermuda Yacht Club und die bessere Version des Zombie essentiell ist: Falernum. Dieser enthält den Geschmack von Mandeln, Ingwer, Nelken und Limetten.

Der österreichische Old Judge Falernum wurde nach einem Rezept aus Barbados entwickelt. Zwei Qualitäten gibt es hier: der klassische Old Judge Falernum mit 5% Alkohol und der Old Judge Special Reserve Falernum mit ca. 17%. Zweiterer ist dabei weniger süß, mit mehr Rum und Ananasaromen verändert und eignet sich dadurch meines Erachtens auch ganz gut für den puren Genuss, wenn man auf würzige Liköre steht.

Insgesamt sind beide super zur Cocktailzubereitung und nicht nur für eine Tiki Party sehr zu empfehlen.

Der Old Judge Falernum kostet in beiden Versionen ca. 25-30€ im Fachhandel, weitere infos gibt es unter www.oldjudgespirits.com

Gude Nacht Haselnuss

Nach dem Weihnachtsessen einen leckeren Likör? Oder doch lieber einen Schnaps? Der Gude Nacht Haselnuss liegt geschmacklich irgendwo dazwischen. Eine milde Süße, nicht ganz so wuchtige 29% Alkohol und ein sehr feiner Geschmack nach Haselnuss sind nicht nur für die Schnapstrinker was, auch Likörfreunde werden hier ihre Freude dran haben. Und natürlich schmeckt er auch als Topping auf dem Eis, auch wenn er dafür eigentlich zu schade ist. Dabei hat die hessische Firma Gude auch noch andere originelle Getränke wie eine Apfelwein Cola Mischung zu bieten.

Die 0,5 Liter Flasche Gude Nacht Haselnuss kostet im Fachhandel um die 23 bzw mit 2 Shot-Gläsern 26 Euro, weitere Infos gibt es unter www.gude-stoff.de

Pisco Lunas / Cascajal Mosto Verde Italia

Der Pisco Sour ist der aktuelle Cocktail-Trend. Grund genug, mal zwei Piscos zu verkosten.

Wer Pisco nicht kennt: Es ist ein Destillat aus Traubenmost und das Nationalgetränk Perus und Chiles. Geschmacklich kann man ihn wohl am ehesten mit einem Grappa vergleichen.

Der Pisco Lunas wurde gerade erst als Pisco des Jahres in Deutschland ausgezeichnet. Fünf Rebsorten werden hier verwendet und verleihen ihm einen sehr fruchtigen, leicht zitronigen Geschmack. Nicht nur zum Mixen sehr lecker.

Der Cascajal Mosto Verde Italia wird, wie der Name nahelegt, nur aus Italia Trauben gemacht. Geschmacklich kann er mit zitronigem, dennoch leicht süßem und dabei würzigen Aroma begeistern. Mit einem Hauch Muskat ist er dabei zum Mixen zu schade….

Der Pisco Lunas hat 42 % Alkohol, die 0,7l-Flasche kostet im Fachhandel ca. 23 €, der Cascajal Mosto Verde Italia hat 41%, die 0,5l-Flasche in der chicen Metalldose liegt bei ca. 30€. Infos zu beiden Marken bekommt ihr unter www.piscolunas.net und www.cascajal.com

Le Gin Calvados Cask Finish & La Blanche Calvados von Christian Drouin

Der Calvadoshersteller aus der Normandie hat letztes Jahr ihren Gin vorgestellt. Diesmal gibt es einen, der in ehemaligen Calvados-Fässern nachreift. Klingt interessant, ist geschmacklich auch eigentlich super, wäre da nicht ein etwas muffiger Beigeschmack.

Deutlich leckerer ist der La Blanche, ein ungereifter Calvados. So wurde Calvados früher getrunken, bevor eine Mindestreifung von 2 Jahren eingeführt wurde. Dieser wird aus 30 verschiedenen Mostapfelsorten hergestellt. Geschmacklich kommt der Apfel besser raus als bei einem normalen Calvados, er hat auch die Schwere nicht, sondern kommt locker leicht, ideal zum Nachtisch.

Le Gin Calvados Cask Finish und La Blanche Calvados von Christian Drouin haben 42 bzw. 40% und kosten im Fachhandel ca. 45 bzw. 25 € für die 0,7 l Flasche. Weitere Infos gibt es unter www.calvados-drouin.com

Uerdinger Doppelwacholder

Wer es eher puristisch mag, der sollte mal zum Uerdinger Doppelwacholder greifen.

Der hat natürlich außer Wacholder keine anderen Botanicals, ist aber geschmacklich dennoch ausgesprochen vielschichtig. Auch wenn natürlich der Wacholder dominiert, ist er dennoch angenehm mild und rund.

Nachdem die erste Bar in Berlin Gin zugunsten von Wacholderbrand aus dem Programm genommen hat, bleibt nun abzuwarten, ob das ein Trend wird oder es eine einmalige Geschichte ist. Probieren sollte man diesen Wacholder aber auf jeden Fall, egal ob pur oder im Cocktail.

Der Uerdinger Doppelwacholder hat 38[ Alkohol, die 0,7 Liter Flasche kostet im Fachhandel ca. 10 Euro. Weitere Infos unter www.weinbrennerei-dujardin.de/g_p_uerdinger.html

Dettling Réserve Kirsch

Wer schon mal in der Schweiz ein Käsefondue gegessen hat, weiß vermutlich, dass Kirschwasser mehr ist, als ein Obstler, der vor allem zum Backen verwendet wird. Die Brennerei Dettling zählt dabei mit ihren zahlreichen Auszeichnungen und 150jähriger Geschichte zu einer der ersten Adressen, wenn es um qualitativ höchstwertigen Kirsch geht. So habe ich nun die Gelegenheit gehabt, den  zu probieren. Die Kirsche kann man schon erriechen und so setzt sich der Geschmack dann auch fort. Herrlich intensiv nach Kirsche, fruchtig, dennoch leicht. Dabei ist der Schnaps trotz seiner 41 Prozent sehr mild im Abgang – und einfach lecker. Definitiv zu schade, um es zum Kochen zu benutzen, aber zum Fondue oder nach einem guten Essen ist es auf jeden Fall das richtige.

Der Dettling Réserve Kirsch kostet ca. 50 Euro für die Halbliterflasche in der Geschenkdose, weitere Infos gibt es unter www.dettling.ch

Obstbrände der Distillerie Etter

Da ich Euch immer wieder die exotischsten Schnäpse vorstelle, wollte ich nun mal in Richtung Obstbrände gehen und habe dazu die der Distillerie Etter aus der Schweiz getestet. Neben dem klassischen Zuger Kirsch gibt es beispielsweise auch den Vieille Kirsch «Barrique», der im Holzfass nachreift und dadurch milder wird. Aber auch Quitte oder Williamsbirne wird hier zu einem leckeren Brand veredelt, weshalb ich die Schnäpse durchaus empfehlen kann.

Die Obstbrände der Distillerie Etter haben 41 – 42 % Alkohol, weitere Infos gibt es unter www.etter-distillerie.ch

Eversbusch Doppelwacholder

Nachdem die Ginwelle ihren Höhepunkt wohl langsam überschritten hat, gibt es nun in Berlin bereits die erste Cocktailbar, die Gin komplett ausgelistet hat. Statt dessen setzt man dort auf klassischen Doppelwacholder aus dem Hause Eversbusch in Hagen – das musste ich natürlich testen.

Egal ob pur getrunken oder als Gin Tonic – oder gar im Cocktail, machen sich die beiden Sorten ausgesprochen gut und bilden tatsächlich eine gute Alternative zum Gin. Dabei gibt es hier 2 Sorten, zum einen den 46-prozentigen Doppelwacholder, zum anderen den nach dem 200 Jahre alten Originalrezept gebrannten „1817“ mit 56%, der sich natürlich dadurch auch zum Mixen hervorragend eignet. Dadurch, dass der Wacholder hier bereits beim Brennen zugefügt wird, bekommt man einen klaren, tiefen Geschmack, den man bei Cocktails eventuell noch etwas ergänzen muss, der aber auf jeden Fall sehr lecker ist.

Den Eversbusch Doppelwacholder gibt es in der Steinflasche für ca. 30 Euro pro 0,7 Liter Flasche bzw. 15 für die 0,35 Liter Flasche, weitere Infos gibt es unter www.eversbusch.de

Willi naturtrüb

Die Rebhann Edelobstbrennerei hat lange getüftelt, wie man einen „Williams-Christ“-Birnenbrand noch besser hinbekommt und hat als Ergebnis den naturtrüben Williams erfunden und patentieren lassen. Somit ist das der einzige naturtrübe Schnaps der Welt. Wichtiger als dieses Merkmal ist aber der Geschmack, und der kann auf ganzer Linie überzeugen. Kräftig und fruchtig ist er, dennoch mild im Abgang, sodass er nicht nur nach dem Essen wohltut, sondern auch so ein voller Genuss ist.

Der Willi naturtrüb hat 40 % Alkohol und kostet19 Euro für die 0,7 l Flasche. Weitere Infos gibt es unter www.rebhann.de